Es geht nun also ans Komponieren. Das Grundthema ist schnell entschieden: ein
"Schrank", ein "Stuhl", ein "Bett", eine Geschichte über die Liebe, der Abschied
der Deutschen Mark.
Mein Komponieren funktioniert nun wie in der Musik. Wie z. B. eine
Sonate bestimmte formale Gesetzmäßigkeiten erfüllt, so erfordert auch
ein Schrank bestimmte Notwendigkeiten:
eine bestimmte Größe, man
muss ihn öffnen können, es müssen Dinge irgendwie darin Platz finden,
die verwendeten Materialien auch benutzbar, nicht nur faszinierend sein.
Hier beginnen die Auseinandersetzungen,
vor allem die mit den eigenen
Denkmustern: "Wieso darf ein Schrank nicht wackeln, ist das wirklich
wichtig? Darf ein Schrank nicht wackeln?"
Wenn man in Möbeln denkt, dann denkt man wie ein Handwerker, wie
ein Schreiner oder Schlosser: "Das geht doch nicht, das macht man
nicht."
Wenn man als Künstler denkt, dann hinterfragt man, dann beginnt
man zu suchen und zu forschen: "Wieso?" oder besser
"Wieso eigentlich nicht? Ist doch spannend!", und man weiß "gerade
deshalb", "genau um dieses zu erzählen".